Unser pädagogisches Verständnis
Als Kindertagesstätte haben wir einen Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag, der im „Niedersächsischen Kindertagesstätten Gesetz“ verankert ist.
Die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit bildet eine stabile Beziehung zum Kind. Auf dieser Grundlage kann sich das Kind geborgen und sicher fühlen und sich so seinem eigenen Tempo entsprechend entwickeln. Für unsere pädagogische Arbeit ist der Bildungsauftrag von besonderer Bedeutung. Bildung heißt für uns, den Selbstbildungsprozess des Kindes zu fördern und es bei der Erkundung der Welt zu unterstützen. Bildung ist ein Prozess, den das Kind nur eigenständig und selbsttätig betreiben kann. Ein Kind nutzt alle ihm zur Verfügung stehenden Sinne, um seine Welt zu erfassen und zu verstehen. Um den uns anvertrauten Kindern vielfältige Lernanregungen bieten zu können, bilden verschiedene Schwerpunkte die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit: Bei uns lernen die Kinder über Projektarbeit, über situationsorientierte und gruppenübergreifende Angebote. Diese werden mit einer individuellen Zielsetzung durchgeführt.
In unserer Kita gibt es feste Gruppen mit beständigen Bezugspersonen. Dadurch erfahren die Kinder ein großes Sicherheitsgefühl und sie erleben Gemeinschaft und Zugehörigkeit. In jedem Gruppenraum gibt es unterschiedliche Spielecken, die den Interessen der Kinder entsprechend gestaltet sind
„Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun.“
Denn, wenn man genügend spielt, solange man klein ist,
dann trägt man Schätze mit sich herum,
aus denen man später sein ganzes Leben lang
schöpfen kann.“ (Astrid Lindgren)
Das Freispiel ist die Arbeit des Kindes
Selbstbestimmung ist ein wesentliches Merkmal der Freispielphase. Im freien Spiel erlebt das Kind, dass es in der Lage ist, auf Situationen einzuwirken und sie ggf. zu verändern. All dies wirkt sich positiv auf die Entwicklung des Selbstwertgefühls aus und bereitet somit ganz nebenbei auf das weitere Leben vor. Im Freispiel haben die Kinder Zeit und Raum, sich auszuprobieren und sich ohne Unterbrechung in ihr Spiel zu vertiefen.
Die Freispielzeit bildet einen Schwerpunkt in unserer pädagogischen Konzeption und nimmt somit einen großen Zeitraum innerhalb des Tagesablaufes ein. In dieser Zeit kann das Kind eigenständig auswählen:
- was es spielt
- mit wem es spielt
- wo es spielt
- wie lange es spielt
Das selbstbestimmte Spiel fördert die Eigenständigkeit und Selbstständigkeit. Kinder entwickeln hohe soziale Kompetenzen und erweitern ihr Wissen und Können durch selbständiges Tun. Im selbstbestimmten Freispiel werden die Kreativität und Fantasie des Kindes in hohem Maße gefördert.
Bewegung ist das Tor zum Lernen
Kinder, die sich regelmäßig bewegen, haben beste Voraussetzungen, sich seelisch, geistig und körperlich gesund zu entwickeln.
Deshalb schaffen wir täglich während des gesamten Vormittages vielfältige Bewegungsmöglichkeiten für die Kinder aller Altersstufen.
Durch Bewegung können Kinder Stress und Aggressionen abbauen und sie verbessern ihre Konzentrationsfähigkeit. Bewegungserfahrungen wirken sich positiv auf die Wahrnehmung, die Leistung, das Selbstwertgefühl und auf das Sozialverhalten von Kindern aus.
Durch Bewegung machen sie sich ihre Umwelt begreifbar und setzen sich mit ihr auseinander. Sie lernen sich selbst einzuschätzen und gewinnen Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Durch Bewegung bauen Kinder eine Beziehung zur Welt auf, denn sie erfahren etwas über sich selbst, entdecken ihre körperlichen Fähigkeiten und erkennen die eigenen Bedürfnisse.
Alle Kinder unserer Einrichtung haben täglich die Möglichkeit, an einem vorbereiteten Bewegungsangebot in unserer Turnhalle teilzunehmen.
Projektarbeit
Projekte haben besondere Schwerpunkte und sind für die Kinder mit vielfältigen Lernmöglichkeiten verbunden. Ziel ist es, ein Projekt ganzheitlich auf der Basis der Interessen der Kinder zu gestalten und gemeinsam mit ihnen festzulegen. Dabei wird nicht jedes Thema oder jede Aktion der Kinder zu einem Projekt. Durch das eigene Interesse, die sogenannte „intrinsische Motivation“ eignet sich das Kind auf unterschiedliche und vielfältige Weise Wissen an. Verschiedene Angebote werden innerhalb eines Projektes mit den Kindern erarbeitet:
- Lieder, Fingerspiele
- Bewegungsstunden
- Kreativangebote/Hauswirtschaftliche Angebote
- und ganz viel mehr ..
Projektbeschreibung "Lubo aus dem All"
Anhand des nachfolgenden Beispiels möchten wir verdeutlichen, wie ein Projekt entstehen kann. Beobachtungen im Alltagsgeschehen waren die Grundlage, den Kindern einen Impuls anzubieten. In der Projektarbeit geht es nicht um „das Große, das Außergewöhnliche, das Einzigartige“ und doch sind es dann diese besonderen nachhaltigen Momente, wenn aus einem kleinen Impuls ein großes Projekt wird.
Lubo ist ein kleiner „Außerirdischer“ aus dem Weltall, der mit seinem Raumschiff in einer unserer Gruppen gelandet, ist um die Menschen auf der Erde kennenzulernen. Neugierig auf alles, was die Menschen auszeichnet, fand er mit seinem Raumschiff einen Platz im Gruppenraum, von wo aus er alle Geschehnisse der Gruppe verfolgen konnte.
An dieser Stelle können wir berichten, nicht nur Lubo war neugierig, auch die Kinder waren ganz gespannt und hatten unendlich viele Fragen. So gingen wir mit den Kindern gemeinsam auf eine spannende Reise, deren Verlauf und Ausgang für uns alle nicht klar war.
Lubo hatte einen Platz bei uns gefunden, aber fühlte er sich auch wohl? Er war alleine unterwegs und die Kinder machten sich Sorgen um sein Wohlergehen. Schnell war klar, Lubo sollte es bei uns gut gehen und so wurde zusammen geplant, abgestimmt, gemalt, gebaut, gekocht, gebacken, gelesen und gesungen.
Nachdem der Gruppenraum fast dem Weltall ähnelte, konnten auch wir einiges von Lubo lernen, denn Lubo kannte sich sehr gut mit den Gefühlen aus. So half er uns in den unterschiedlichsten Situationen des Kita-Alltags, Momente der Freude aber auch der Trauer, z. B. nach einem Streit, zu erleben, dieses gemeinsam zu besprechen und Lösungen zu finden. Ein ganz besonderes Highlight für die Kinder war der von ihnen geplante Geburtstag von Lubo und die dazugehörende Party, natürlich mit allem, was dazugehört. Am Ende waren sich alle einig, dass es ein nachhaltiges Projekt gewesen ist. Die Kinder konnten in einer Abschlussrunde genau benennen, was sie mit diesem Projekt gelernt hatten. So wurde z. B. das gelernte Lied über die Planeten zum Gruppenschlager und das Benennen der selbst hergestellte Planeten war später genauso abrufbar wie das Benennen und der Umgang mit den Gefühlen.
Portfolio
Für jedes Kind wird eine individuelle Bildungsdokumentation in Form eines Portfolios geführt, um dessen Entwicklung während der Kita-Zeit festzuhalten. Dokumentiert werden Erlebnisse und Entwicklungsschritte anhand von Fotos und persönlichen Geschichten für das Kind.
Das Portfolio bietet Gesprächsanlässe für die Kinder untereinander. Es lädt zum Anschauen ein, gibt die Möglichkeit, sich zu erinnern und Situationen immer wieder zu betrachten und somit zu wiederholen. Das Portfolio bietet den Kindern soziales Miteinander, Sprachförderung, Motivation weitere Entwicklungsschritte zu erreichen und stolz auf sich selbst zu sein! Die Portfolioordner haben ihren festen Platz im Gruppenraum und sind den Kindern und den Eltern jederzeit zugänglich, um einen Einblick in die Entwicklung zu erhalten.
Bewusstes Frühstück
„Welche Ziele wollen wir mit dem bewussten Frühstück erreichen?“
- Gleiches Frühstücksangebot für alle Kinder
- Partizipation: Das Kind soll mitbestimmen, was es essen möchte und dadurch seinen eigenen Geschmack entwickeln
- Lebensmittelverschwendung vermeiden
- Selbstständigkeit fördern: Eigenständige Zubereitung des Frühstücks (Umgang mit Messer und Gabel, Aussuchen des Belages, Decken des Tisches)
- Bewusste Ernährung in den Fokus rücken
- Plastikmüll reduzieren und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten
- Erlernen eines eigenen Hungergefühls
- Prävention zur Vorbeugung von Essstörungen
- Vielfalt von Lebensmitteln kennenlernen
Täglicher Ablauf
Bereits zu Beginn des Kindergartentages stehen für alle Kinder kleine Frühstückssnacks bereit.
Nach der gemeinsamen Zubereitung haben alle Kinder die Möglichkeit, bis 11.00 Uhr in kleinen Gruppen zu essen und werden dabei von den Erzieherinnen begleitet. Die Möglichkeit zum „freien“ Frühstück ist ein bewusst gewählter Bestandteil unserer Konzeption, da wir davon ausgehen, dass nicht alle Kinder zum selben Zeitpunkt Hunger haben.
Um 10.30 Uhr ertönt ein akustisches Signal, welches alle Kinder daran erinnert, dass die Frühstückszeit langsam zu Ende geht.
Jedes Kind, das bereits gefrühstückt hat, markiert sich an der „Frühstückstafel“. Das gibt den Fachkräften die Möglichkeit, Kinder die noch nicht gegessen haben, zu erinnern.
Unser Gemüsebeet
Auf dem Spielplatz steht uns ein Hochbeet zur Verfügung. Dort bauen wir mit den Kindern Obst und Gemüse an, um den Kindern einen Einblick in die „Entstehung“ von Lebensmitteln zu geben und dieses je nach Saison gemeinsam zu ernten.